Die Deutschen legen ihr Geld gern dort an, wo sie es sicher wähnen. Doch das kann sich schnell als Fehler erweisen. Was steckt hinter diesem Begriff? Wie sichere ich mein Vermögen in Zeiten ausufernder Staatsverschuldung, aussichtsloser Eurorettung, hemmungsloser Gelddruckerei und immer wiederkehrender Spekulationsblasen?
Seit Beginn des neuen Jahrtausends befinden sich die Kapitalmärkte auf einer beispiellosen Achterbahnfahrt. Spätestens jetzt sollte jeder Anleger erkannt haben, dass Geld anlegen mehr mit Glücksspiel als mit seriösem Investieren zu tun hat. Gleichzeitig finden Sparer aufgrund der Nullzinspolitik der Notenbanken kaum noch Anlagemöglichkeiten. Werfen wir einen Blick darauf.

In der Investmentbranche gilt: Fonds werden nicht gekauft, sondern verkauft. Das heißt, die Initiative zum Kauf geht in der Regel von den Verkäufern der Banken, Sparkassen und Finanzvertriebe aus. Diese Regel lässt sich auch auf die Versicherungsbranche übertragen. Wie sonst ist es möglich, dass die Deutschen mit 93,2 Millionen Lebensversicherungsverträgen (Stand: Ende 2012) zugemüllt werden konnten. Dahinter steckt das „Sicherheitsbedürfnis“ der Deutschen, welches Verkäufer immer wieder zu nutzen wissen.

Prozente täuschen Sicherheit vor

Jedoch zeigt sich hier, dass Anleger ein Missverständnis haben von dem, was sicher ist. Alles, was schwankt, erscheint den meisten von ihnen unsicher und gefährlich. Also jagen sie vermeintlichen Tages- und Festgeldschnäppchen sowie scheinbar attraktiven Zinsen von Unternehmensanleihen hinterher. Feste Prozentzahlen, wie der Garantiezins von Lebensversicherungen oder der Kupon von Unternehmensanleihen, täuschen Sicherheit vor. Sicherheit ist das Schlagwort für die Werbung von Versicherungen, Anleihen und Fonds, sowie auch für den Verkauf von Immobilien. Aber: Es handelt sich um eine Illusion der Geldanlagebranche.

Um den Begriff Sicherheit zu verstehen, muss die Bedeutung des Wortes geklärt werden. Im Duden steht dazu: „Zustand des Sicherseins, Geschütztseins vor Gefahr und Schaden; höchstmögliches Freisein von Gefährdungen.“ Diese Wortklärung zeigt, worum es bei der Sicherheit von Geldanlagen geht. Der angelegte Geldbetrag muss vor Gefahr und Schaden geschützt werden. Das bedeutet, sein Vermögen gegen die größten Gefährdungsquellen des heutigen Finanzsystems abzusichern: Inflation und Deflation.

Sicherheit gibt es, jedoch nicht in Form von Geld-Garantien

Fazit: Geld-Garantien sind verlockend, machen jedoch Anlagen nicht sicherer. Vorsicht ist bei Zinsangeboten angebracht, die weit über den Sätzen für Tages- oder Festgeld liegen. Wer Verantwortung für sein Vermögen übernehmen möchte, muss sich Wissen auf diesem Gebiet aneignen und lernen, nach welchen Gesetzmäßigkeiten Finanzmärkte funktionieren. Verstehen bedeutet Sicherheit. Unsicherheit bzw. Risiko ist Mangel an Verstehen. Wer unsicher ist, weiß etwas nicht, ihm fehlt Gewissheit. Menschen, die wissen, sind sicher. Menschen die nicht wissen, glauben an Glück, Zufall und Schicksal. Sicherheit kann nur durch Verstehen erreicht werden. Die flexible Investition in ein eigenes Dach über dem Kopf, in täglich verfügbare Geldmarktfonds, abgesichert durch Edelmetalle und eine geringe Investition in Aktienfonds sind die einfache Möglichkeit, sich gegen Inflation und Deflation abzusichern. Mit diesem Hantelstrategie-Mix, dürften Anleger jede Krise unbeschadet überstehen. Denn: Was als nächstes passiert, kann niemand mit Gewissheit sagen. Verlassen Sie sich nicht auf Prognosen von Experten. Auch Sie können die Zukunft nicht vorhersehen.