Es werden immer wieder die falschen Schlussfolgerungen aus der aktuellen Entwicklung gezogen. Es wird behauptet, dass niedrige Zinsen zu vermehrter Geldmengenausweitung und schließlich zur Inflation führen wird. Dabei wird nicht berücksichtigt wie sich der Kreditzins überhaupt zusammensetzt und auf welche Weise diese Bestandteile des Zinses Indikatoren für die kommende Inflationsrate sind.

Höhe des Kreditzinses = Marktzins + Inflationszuschlag + Risikozuschlag + Gewinnmarge

Der Marktzins (Urzins) kommt durch Angebot und Nachfrage zustande. Steigt die Nachfrage nach Krediten, dann steigt der Zins. Es sollte niemals vergessen werden, dass der Zins ein Preis ist. Nämlich der Preis des Geldes! Da es in unserem System einen permanenten Geldmangel gibt, ist der Zins immer positiv. Zu diesem Urzins kommt der Inflationszuschlag. Dieser Zuschlag drückt die Inflationserwartung des Geldverleihers aus. Je größer die Inflationserwartung, um so größer wird dieser Anteil am Zins. Der Risikozuschlag ist ein Gradmesser für die erwartete Ausfallquote an vergebenen Krediten. Je riskanter der Schuldner vom Geldverleiher eingeschätzt wird, um so größer ist dieser Zuschlag. Nicht zuletzt werden die Geldverleiher noch eine Gewinnmarge für sich mit in den Kreditzins einkalkuliere
Inflation

Wie Sie in der Grafik sehen können, ist das Zinsniveau direkt abhängig von der Inflationsrate. Geht die Inflation nach oben, dann steigen automatisch die Zinsen. Die Entwicklung des Zinsniveaus erlaubt damit eine direkte Aussage darüber, wie sich in Zukunft das Preisniveau ändern wird. Das bedeutet, dass ein sinkendes Zinsniveau direkt auf deflationäre Tendenzen hindeutet. Dar
an können Sie klar erkennen, dass mittelfristig keine Inflation drohen wird. Noch nie hat es eine Phase hoher Inflationsraten bei einem fallenden Zinsniveau gegeben. Die sogenannte Liquiditätsfalle führt bei niedrigen Zinsen immer zur Deflation.