Taschengeld schon im Kindergartenalter? Und dann ein Sportwagen als Abiturgeschenk? Warum Belohnungen oft nicht der richtige Weg sind, um Kindern den Umgang mit Finanzen beizubringen.
Die Sache mit dem Geld hat Amelie schnell verstanden. „Geld kann man nie genug haben. Weil alles immer teurer wird“, sagt die Neunjährige. Weise Worte, die sie oft von ihrer Mutter zu hören bekam und sie deshalb heute so ausspricht, als wären es ihre eigenen. Amelies Mutter Christine Voigt, die eigentlich anders heißt, ist 30 Jahre alt; sie hat ihre Tochter als Teenager bekommen und ist seitdem alleinerziehend. Sie hat ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau abgeschlossen, arbeitet in Teilzeit und kellnert gelegentlich nebenbei, aber das Geld reicht trotzdem nie.
„Dass Geld nicht vom Himmel fällt, war bei uns sehr früh ein Thema“, sagt sie. „Ich habe meiner Tochter schon mit sechs Jahren erzählt, wie viel ich verdiene, wie viel Kindergeld wir bekommen und welche Ausgaben wir haben.“ Auch wenn für Amelie diese Zahlen so früh noch gar nicht greifbar waren, hat sie doch ein gesundes Zahlenverständnis entwickelt. Auf die Frage, wie teuer ein Überraschungsei ist, kommt die Antwort prompt: 79 Cent.
Ab welchem Alter sollten Eltern mit ihren Kindern über Geld reden? „Das ist ganz individuell vom Kind abhängig“, sagt der Sozialpädagoge Michael Schnittchen. Er leitet ein Familienzentrum im Süden Münchens und bietet Sozialberatung für Familien in finanziellen Notlagen an. „Es gibt Zwölfjährige, die noch überhaupt kein Verständnis für Geld haben, und es gibt Sechsjährige, die sich ihr Taschengeld schon einteilen können. Die Eltern sollten die Entwicklung ihres Kindes richtig einschätzen können und das Thema dementsprechend vermitteln.“

Möglichst früh Taschengeld – schon vor der Einschulung

 Dabei ist Geld ein Thema, über das die Deutschen nicht gern reden. Nach einer Umfrage der Postbank vom Sommer 2015 gelten Gehalt, Vorsorge und Geldanlage in Deutschland immer noch als Tabuthemen. Zwar geht die Postbank in ihrer Umfrage von Geldgesprächen unter Erwachsenen aus, die Vermutung liegt aber nahe, dass auch Kinder in Deutschland wenig über die finanzielle Situation ihrer Familie wissen. „Es gibt Eltern, die versuchen, ihre finanziellen Probleme vor den Kindern geheim zu halten“, sagt Schnittchen. „Ein offener und ehrlicher Umgang ist in den meisten Fällen aber der bessere Weg.“
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