Unter Gold- und Silber-Anlegern sowie Besitzer von Edelmetallaktien und Anlegern mit hohem Cash-Anteil macht sich derzeit Panik breit. Denn: Edelmetalle haben zuletzt gemessen an den meisten Währungen, Verluste gebracht. Die Aktienindizes kennen derzeit nur eine Richtung. Nach oben. Dieser Entwicklung tatenlos zusehen zu müssen macht die meisten Anleger total nervös.

Nimmt die Nervosität noch weiter zu könnte sie damit enden, dass sie sich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt frustriert von Edelmetallen trennen und den Erlös zusammen mit dem Cash-Anteil, auf dem Höchststand der Aktienmärkte in Aktien anlegen.

Wie lässt sich das vermeiden? Einfach gesagt, indem man bis auf weiteres nichts unternimmt, und zwar in der Erwartung, dass die Preise von Gold und Silber sowie die Kurse der Edelmetallaktien demnächst wieder anziehen und dass die ausschließlich von hoher Liquidität getriebenen Aktienkurse bald den Rückwärtsgang einlegen.

Was lässt mich da so sicher sein? Die andauernden Währungsabwertungen durch ständiges neues Gelddrucken und dadurch ausgelöste Kursimpulse.

Gehen wir den Dingen weiter auf den Grund. Die Aufweichung der Währungen ist ein langwieriger Prozess. Zwar hat es Japan geschafft, den Yen innerhalb von nur wenigen Monaten kräftig abzuwerten. Der Euro, der Dollar und viele andere Währungen werden dem Yen nach unten folgen, wenn auch langsamer. Dieser Abwertungswettlauf bzw. Währungskrieg ist in vollem Gange. Abwertung wogegen? Gegen Sach- und Realwerte jeder Art.

Wenn Aktien fundamental betrachtet ansteigen, ist immer Vorsicht geboten. Denn: Aktienerträge ergeben sich aus Dividenden und Kursgewinnen. Dividenden werden im Fall der Ausschüttung von den Kursen abgerechnet, dass heißt, in der Regel fallen die Kurse am Tag des Dividendenabschlags. Erholen sie sich anschließend wieder, wetten Aktionäre darauf, dass die Gewinne ihrer Unternehmen auch in Zukunft hohe Dividendenzahlungen ermöglichen.

Es sind besonders solche Wetten auf zukünftige Unternehmensgewinne, durch die Aktienkurse aktuell nach oben getrieben wird. Das kann noch eine ganze Weile so weitergehen, es kann aber auch mehr oder weniger abrupt enden. Wobei nicht entscheidet, wie lange immer wieder frisches Geld in den Markt gepumpt wird, sondern wie sich die Konjunktur entwickelt. Hier sind mittlerweile dunkle Gewitterwolken am Konjunkturhimmel aufgezogen.

Die mittlerweile arg strapazierten Kurse der Edelmetallaktien unterliegen im Prinzip ähnlichen Gesetzmäßigkeiten wie die Kurse der sonstigen Aktien, zurzeit allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Warum sie zuletzt so tief gefallen sind, hat also zunächst auch mit Unternehmensgewinnen zu tun. Zur Zeit findet ein natürlicher Ausleseprozess in diesem Segment statt. Dieser Prozess führt unter anderem zu einem geringeren Angebot. Die Preisausschläge von Gold und Silber spiegeln das alles wider. Eines steht fest: Wenn der Prozess beendet ist, werden die Preise von Gold und Silber wie auch die Kurse der Edelmetallaktien aus der ersten und zweiten Reihe allein deswegen schon kräftig anziehen. Lassen Sie sich also nicht in die Falle locken, sondern versuchen Sie ruhig zu bleiben, und beobachten Sie die Edelmetallmärkte gerade jetzt besonders intensiv. Die Zeit ist reif, um einzusteigen bzw. seine bestehenden Engagements zu verbilligen.

„Was nicht umstritten ist, ist auch nicht sonderlich interessant.“