In einem interessanten Interview spricht der Schweizer Marktanalyst Marc Faber über die aktuelle Entwicklung der internationalen Geldpolitik und übt scharfe Kritik am System der Zentralbanken.
Gelddrucken ohne Limit, permanente Markteingriffe, extreme Niedrigzinsen und demnächst wohl negative Zinsen und Bargeldbeschränkungen für alle. Die Zentralbanken weltweit reizen ihr von der Politik gegebenes Mandat bis zur Schmerzgrenze aus. Nicht wenige sagen, sie haben ihr Mandat bereits weit überschritten.

Auch der Schweizer Marktanalyst Marc Faber ist nicht gut auf die Zentralbanken zu sprechen. Im Rahmen eines aktuellen, auf Englisch geführten Interviews bezweifelt er die Sinnhaftigkeit von negativen Zinsen zur Ankurbelung von Konjunktur und Inflationsraten. Er sagt: „Stellen Sie sich vor, ein Millionär hätte bislang jährlich 50.000 bis 60.000 Dollar an Zinserträgen erwirtschaftet. Jetzt plötzlich erhält er gar keine Zinsen mehr auf sein Guthaben. Glauben Sie, er wird deshalb jetzt mehr Geld ausgeben? Oder wird er nicht vielmehr größere Unsicherheit empfinden?“

Mehr noch. Faber kritisiert das gesamte von Zentralbanken gesteuerte System. Er sagt: „Eine Sache werde ich nie verstehen. Wir haben Demokratien. Aber irgendwie hat man einer Sippschaft von ungewählten Akademikern so viel Macht verliehen. Die meisten von ihnen haben nicht einen einzigen Tag im Privatsektor gearbeitet. Sie haben Universitäten besucht. Die Leute bei der Federal Reserve, der Bank of Japan, der EZB sind alle gleichgesinnt. Da gibt es keine großen Meinungsverschiedenheiten. Sie alle glauben, das Gelddrucken die wirtschaftliche Aktivität erhöht und eine Geldverknappung ist negativ. Sie werden die Welt die Welt bankrott machen“.

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