Seit vielen Jahren wird die Globalisierung an den weltweiten Handelsmärkten als Erfolg gefeiert. Das Argument: Ein einziger großer Markt erhöht die Liquidität, fördert Innovation und stellt einen reibungslosen Warenhandel sicher. Die Folge: Es gibt keine unabhängigen Märkte mehr. Alles ist miteinander verbunden. Die Kurse an den Weltbörsen steigen oder fallen im Gleichschritt.
Welche Vor- und Nachteile bringt denn nun ein einziger großer Markt mit sich?
Ein globalisierter Markt verringert aus meiner Sicht das Potenzial für Innovationen, gefährdet unser finanzielles Wohlbefinden und setzt uns Wirtschaftskrisen verstärkt aus. Eine Welt, in der alle miteinander vernetzt sind, bedeutet das Ende von Kreativität, Innovation und Evolution. Warum? Die Vorstellung, dass die ganze Welt vernetzt ist, bedeutet Massensterben. Jeder Biologe weiß, dass sich kleine Gruppen in Isolation am schnellsten entwickeln. Setzt man 1000 Vögel auf eine kleine Insel entwickeln die sich sehr schnell. Aber setzt man 10000 Vögel auf einen großen Kontinent verlangsamt sich ihre Entwicklung. Die Evolution des Menschen findet vorwiegend über das Verhalten statt. Anpassung bedeutet bei uns Verhaltensveränderung. Es kommt nur in kleinen Gruppen zu Verbesserungen. Drei Leute in einer Arbeitsgruppe können etwas bewegen. Bei zehn wird es schon schwieriger. Bei 30 Leuten geschieht nichts. Und bei 30 Millionen wird es unmöglich.
Das ist auch die Wirkung der Massenmedien. Sie verhindern, dass etwas geschieht. Die Massenmedien vernichten die Vielfalt. Es kommt zu Gleichmacherei. Mittlerweile gibt es überall auf der Welt McDonalds-Filialen und Apple-Stores. Regionale Unterschiede verschwinden. Menschen machen sich Sorgen um den Verlust der Artenvielfalt im Regenwald. Aber was ist mit unserer wichtigsten Ressource, der geistigen Vielfalt? Sie verschwindet schneller als die Bäume. Das haben wir nicht begriffen und deswegen planen wir 7 Milliarden Menschen im Cyberspace zu vernetzen. Das wird die Menschheit erstarren lassen. Alles wird stehenbleiben. Jeder wird zur selben Zeit dasselbe denken. Globaler Gleichschritt.
„Die Globalisierung wird für den Kapitalismus das werden, was der Kommunismus für den Sozialismus war: der Untergang“ Erhard Blanck