Das Finanzsystem sollte stärker werden. Tatsächlich ist es abhängiger vom Geld der Notenbanken denn je. Das zumindest sagt der frühere EZB-Chefökonom Jürgen Stark – und sieht darin ein großes Risiko. Nach den heftigen Börsenturbulenzen der vergangenen Tage wächst die Sorge darüber, dass dies womöglich bereits der Beginn einer neuen großen Finanzkrise sein könnte. Dabei hat die Welt bisher noch nicht einmal die Folgeschäden der vorherigen großen Krise ab 2007 vollständig überwunden. Der frühere Währungshüter Jürgen Stark, der 2012 aus Unzufriedenheit über den Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) freiwillig von seinem Amt als EZB-Chefökonom zurücktrat, kritisiert vor allem das Verhalten der Notenbanken. Trotz aller Beteuerungen, das weltweite Finanzsystem widerstandsfähiger zu machen und die Banken nachhaltig zu sanieren, seien Regierungen und Finanzmärkte nach der jahrelangen Lockerungspolitik der Währungshüter heute abhängiger denn je vom Geld der Notenbanken.

Ziel war es auch, den Nexus zwischen Banken und Staaten abzuschwächen. Aber solange die Bankensysteme nicht saniert sind, bleibt die potenzielle Belastung für die Regierungen bestehen. Zwar kaufen Banken derzeit nicht mehr in besonderem Maße Staatspapiere ihrer jeweiligen Regierungen. Diese Funktion ist über die „mengenmäßige Lockerung“ der EZB-Geldpolitik nun auf die Zentralbanken übergegangen. Aber damit sind weder die Verschuldungsprobleme einiger Länder noch das Wachstumsproblem gelöst.

Weder die zum Teil überbordende Verschuldung noch die anhaltenden Wachstumsprobleme von Staaten seien dadurch gelöst worden. Stattdessen, warnt der Experte, seien die Zentralbanken längst zu Gefangenen ihrer eigenen Politik geworden. Folgen die Zentralbanken ihrer bisherigen Logik, würden sie sich nicht scheuen, noch innovativer zu werden und die Belastbarkeit neuer Instrumente zu testen. Das heißt insbesondere: die Ausweitung der „mengenmäßigen Lockerung“ der Geldpolitik und Negativ-Zinsen auf breiter Front durchzusetzen. Dafür gibt es aber Grenzen der Akzeptanz und erhöht den Anreiz zur verstärkten Bargeldhaltung, was wiederum ganz offensichtlich die Zentralbankpolitik ins Leere laufen lassen würde. In letzter Konsequenz führt dies zur Abschaffung des Bargelds und zur Entmündigung der Bürger. Das alles dürfte im Chaos enden.

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