Geld macht mittlerweile über 90% unseres gesamten Lebens aus. Und doch wissen die meisten Menschen sehr wenig über Geld. Finanzielle Bildung ist daher der erste Schritt in diesem revolutionären Veränderungsprozess. So zumindest lautet die Philosophie von Ronny Wagner, Vorstand der Schule des Geldes e.V. und Geschäftsführer des Edelmetallhändlers NMF OHG. Ronny Wagner im Interview mit der Finanzwelt.
» Herr Wagner, gerade ist Ihr Buch‚ GELD(R)EVOULTION veröffentlicht worden. Sie spielen darin auf die Weiterentwicklung von Geld sowie auf die radikale Veränderung an. Wie sollte denn Geld Ihrer Meinung nach sein?
Wagner» Grundsätzlich ist Geld Vertrauenssache. Und das in jeder Hinsicht. Menschen vertrauen darauf, dass ihre täglichen Anstrengungen und Tätigkeiten durch Zahlung von Lohn, Gehalt oder Provision honoriert werden. Dieses erhaltene Geld möchten sie anschließend in Besitz und Erlebnisse tauschen, die ihnen wichtig sind. Geld repräsentiert einen Wert im Hinblick auf Besitz und Erlebnisse sowie Anstrengungen und Tätigkeiten. Woraus es besteht ist nicht wichtig. Die Menschen müssen nur darauf vertrauen können, dass es seinen dokumentierten Wert auch behält.
» Eigentlich sind Sie doch Edelmetallhändler. Warum legen Sie derart Wert auf die Finanzbildung der Menschen? Lässt sich durch Angst nicht mehr verkaufen?
Wagner» Korrekt. Angst ist das häufigste Verkaufsargument. Ich mache in meinem Buch, in meinen Seminaren und Trainings immer wieder deutlich, dass unser heutiges Geldsystem nicht überlebensfreundlich für den Großteil der Menschen ist. Und damit hat es seine Daseinsberechtigung für mich verwirkt. Ein System muss den Menschen dienen. Das kann ich bei unserem heutigen Geldsystem leider nicht erkennen. Um eine notwendige Veränderung möglich
zu machen, ist eine Evolution im Denken der Menschen notwendig, eine Geldevolution.

» 
Die meisten Edelmetalle sind recht schwankungsanfällig. Wie bleibt man da als Anleger ruhig?

Wagner» 
Menschen mit dem entsprechenden Wissen treffen täglich kluge und sichere Entscheidungen. Menschen die nicht wissen, glauben an Glück und Zufall. Sie sorgen sich ständig um ihr Geld und blicken voller Sorge in die
Zukunft. Sicherheit ist Verstehen, Unsicherheit ist Mangel an Verstehen. Finanzielle Bildung gibt den Menschen die notwendige Sicherheit und ermöglicht eigenverantwortliches Handeln. Sie ist ein Teil des Fundaments für ein glückliches und zufriedenes Leben.

» 
Wie empfehlen Sie denn Ihrem besten Kumpel zu investieren? Wie muss so ein Portfolio aussehen?

Wagner» 
Ich setze auf 3 Bausteine und nenne es TAC – Triple Afflence Concept: Es besteht aus Geldwerten – Bargeld in verschiedenen Währungen wie Schweizer Franken, US-Dollar, Britisches Pfund, Norwegische Krone, Euro – dazu Sachwerten wie Immobilien und Gold und wahren Werten, sprich: Silber, Platin, Palladium sowie einer kleinen Auswahl an Edelmetallaktien. Alles in Kombination mit finanzieller Bildung, denn auf das Wissen kann nicht verzichtet
werden, da es die Grundlage von TAC ist. Sich weitestgehend außerhalb der gängigen Systeme – Banken, Versicherungen, Bausparkassen, Börse – mit
seinen Anlagen zu bewegen, scheint das Gebot der Stunde. Wie hat es Oscar Wilde so treffend formuliert: ‚Alles Populäre ist falsch.‘ Das Denken außerhalb der gängigen Konzepte ist ein absolutes Muss für die Menschen, die relativ schadlos das Dilemma des heutigen Geldsystems überstehen möchten.