Bei Banken und deren Finanzlage wird in der Öffentlichkeit gern die Unwahrheit gesagt. Denn die Banken haben ein riesiges Problem: Sie sind an dem Tag bankrott, an dem das Vertrauen der Sparer weg ist. Denn das Vertrauen ist das wichtigste Kapital der Banken. Sogar bedeutender als ihr Eigenkapital. Sparer sollten im Hinterkopf haben, dass die Bankenbranche die geringste Eigenkapitalquote innerhalb der Wirtschaft haben. Deswegen wollen die Regierungen mit aller Macht verhindern, dass es einen Bank-Run gibt. Es gibt gar nicht so viel Bargeld, als das alle Sparer ihr Geld tatsächlich auch abheben können. Die deutschen Sparer bewegen sich hier auf absolut dünnem Eis.  Wann kommt der Tag der Abrechnung und wie sieht er aus?

„Wie kann man erwarten, dass die Menschheit, guten Rat annimmt, wenn sie nicht einmal auf Warnungen hört?“ Jonathan Swift, irischer Schriftsteller

Anleger, deren Berater und Börsenprofis suchen in der Vergangenheit nach Informationen über das sogenannte Worst-Case-Szenario (der schlimmste Fall) und legen dieses Ereignis dann ihren Betrachtungen für zukünftige Geschehnisse an den weltweiten Finanzmärkten zugrunde. Im Fachjargon nennt man das „Stresstest“. Sie untersuchen die schlimmste Rezession der Menschheitsgeschichte, den schlimmste Krieg, die schlimmste historische Zinsentwicklung, den schlimmsten Börsencrash.  Die Widersprüchlichkeit liegt darin, dass dieser aus heutiger Sicht schlimmste Fall zu der Zeit, als er passiert ist, schlimmer war als der damals geltende „schlimmste Fall“. Ich habe das Gefühl, dass es immer noch schlimmer geht.  Die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Die Ausmaße nehmen jedoch ständig zu.

Was hat das aktuelle Hochwasser und der Reaktorunfall in Fukushima mit der aktuellen Finanzlage zu tun?

Der lateinische Dichter und Philosoph Lukrez schrieb einst, dass derjenige ein Narr sei, der glaube, der größte Berg der Welt sei so groß wie der größte Berg, den er mit eigenen Augen je gesehen habe. Nassim Taleb schreibt in seinem Buch „Antifragilität“, dass wir glauben, dass größte Objekt irgendeiner Art, das wir in unserem Leben gesehen oder von dem wir gehört haben, sei das größte, das es überhaupt geben könne. Ein fataler Trugschluss. Diese Sichtweise prägt unser Denken bereits über viele Jahrtausende. Bei den Pharaonen im alten Ägypten verfolgten Schreiber die Hochwassermarke des Nils und benutzten sie als Schätzwert für ein zukünftiges Hochwasser. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Das Hochwasser der letzten Wochen. Die Deiche wurden nach dem Hochwasser 2002 verstärkt und erhöht. Man glaubte, so schlimm wie 2002 könne kein zukünftiges Hochwasser mehr werden. Ein Irrglaube. Ähnlich war man beim Nuklearreaktor von Fukushima vorgegangen, der im Jahr 2011 von einem Tsunami getroffen und vollständig zerstört wurde. Er war nach den Maßstäben gebaut worden, das schlimmste Erdbeben, das je in der Region stattgefunden hatte, überstehen zu können. Sehr viel Schlimmeres konnten sich die Erbauer nicht vorstellen. Und sie zogen nicht in Betracht, dass das schlimmste Ereignis in der Vergangenheit natürlich seinerseits eine Überraschung gewesen war, da es so etwas vorher noch nie gegeben hatte. Taleb schreibt in dem oben bereits erwähnten Buch, dass wir Menschen noch damit beschäftigt sind, den letzten Krieg zu führen, die Natur jedoch schon längst den nächsten Krieg führt. Welche Schlussfolgerung ist daraus für die Geldanlage abzuleiten?

„Triff Vorsorge für das Schlimmste, das Beste erledigt sich von selbst.“

Man kann die Vergangenheit benutzen, um ein Gefühl für zukünftige Ereignisse zu bekommen. Dennoch warne ich davor, die Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren. Es gibt das alte jüdische Sprichwort “Triff Vorsorge für das Schlimmste, das Beste erledigt sich von selbst.“ Blicke in die Vergangenheit und betrachte das bis dato schlimmste Ereignis. Gehe davon aus, dass zukünftige Ereignisse das Potential haben, dieses „schlimmste Ereignis“ noch zu übertreffen. Richte darauf deine Geldanlagestrategie aus. Bankenzusammenbrüche, Börsencrashs und Währungsreformen gab es immer und wird es auch immer geben. Die Auswirkungen werden womöglich schlimmer sein, als es uns die Geschichte bisher aufgezeigt hat. Seien Sie vorbereitet. Zum Beispiel mit der Hantelstrategie (www.hantelstrategie.de).

Bei der Hantelstrategie geht es um die Verbindung von zwei Extremen ohne Mitte. Extreme Risikoscheu auf der einen Seite steht extreme Risikobereitschaft auf der anderen Seite gegenüber. Die Hantelstrategie eliminiert aufgrund ihrer Struktur das totale Verlustrisiko. Die meisten Menschen sehen es als Notwendigkeit an, ihr Haus zu versichern. Wenn es um ihre Geldanlagen geht, gehen die meisten von ihnen völlig anders vor. Sie meinen, die Kapitalanlagen nach dem Rendite-Potential und ihrer Schwankungsbreite beurteilen zu müssen. Aber darum geht es nicht. Die Hantelstrategie ist schlichtweg eine Überlebensversicherung für ihr Vermögen. Eine Notwendigkeit, keine Option.