Trotz oder vielleicht gerade wegen der Corona-Pandemie weisen die Aktienmärkte derzeit insbesondere in den Vereinigten Staaten eine Spekulationsblase auf. Der aktuelle Boom von Aktien und anderen Wertpapieren lässt sich durch mehrere valide Zahlen untermauern. Für Anleger besteht allerdings ein nicht unerhebliches Risiko, dass die Spekulationsblase platzen und es zu enormen Kursrückgängen an den Märkten kommen könnte.

Mehrere große Spekulationsblasen in der Vergangenheit

Dass es sich bei einer Spekulationsblase keineswegs um eine Erfindung von Pessimisten handelt, die grundsätzlich kritisch gegenüber Aktien- oder Immobilien-Investments eingestellt wären, zeigen Zahlen und Fakten aus der Vergangenheit und der Gegenwart. So gab es innerhalb der letzten knapp 100 Jahre mehrere große Spekulationsblasen, deren Platzen allesamt für betroffene Anleger äußerst negative Konsequenzen hatten, insbesondere bei den folgenden Ereignissen:

  • 1929: US-Börse (Schwarzer Freitag, Beginn der Weltwirtschaftskrise) 
  • 1989: Japanische Börse in Tokio 
  • 2000: Börsen rund um den Globus (Platzen der sogenannten New Economy Blase)
  • 2007: US-Immobilienmarkt (Beginn der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise)

Dies sind nur einige Beispiele für große Spekulationsblasen, die es in der Vergangenheit gegeben hat und die allesamt mit erheblichen, negativen Folgen geplatzt sind.

Aktuelle Spekulationsblase an den Aktienmärkten

Derzeit existiert wieder eine große Spekulationsblase, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Allerdings nicht nur an den Aktienmärkten, sondern ebenfalls im Immobilien- und Anleihebereich. Nicht wenige Experten erachten die aktuelle Blase sogar als größer und damit gefährlicher, als in den zuvor genannten Beispielen aus der Vergangenheit.

Aktienkaufoptionen in erheblichem Umfang gestiegen

Eine Zahl, die deutlich untermauert, wie groß die Spekulationsblase an den Aktienmärkten in den Vereinigten Staaten mittlerweile geworden ist, ist die Anzahl der gehandelten Aktienkaufoptionen abzüglich der Verkaufsoptionen seitens der Kleinspekulanten. Anfang des Jahres überwiegen die Kaufoptionen die Verkaufsoptionen um sage und schreibe rund 15 Millionen Kontrakte. Allein in den letzten sechs Monaten ist dieser Wert von unter drei Millionen auf die besagten mehr als 15 Millionen Kontrakte in der Differenz angewachsen. Bis Mitte 2020 hingegen pendelte die Differenz im Grunde stets zwischen unter einer Million und maximal zwei Millionen Aktienkaufoptionen als „Überhang“.

Diesen aktuellen Zahlen ist vor allem eins zu entnehmen: Es existiert momentan eine völlig übertriebene Spekulation an den Märkten. Man muss nur in die Vergangenheit schauen, um sich darüber klar zu werden, wie extrem vermutlich in näherer Zukunft die Verluste und Probleme in der Realwirtschaft sein werden, sollte diese enorme Blase platzen. Davon ist leider in nicht allzu langer Zeit auszugehen, vermutlich noch in diesem Jahr. 

Deutlich wachsende Anzahl von Depotinhabern und Aktionären

Eine weitere Statistik, die ebenfalls belegt, welche Übertreibungen an den Aktienmärkten in Form von Spekulationen und Investments momentan vorherrschen, bezieht sich auf die deutlich gestiegene Anzahl an Aktionären. Diese wiederum lässt sich unter anderem an der Zahl der Neueröffnungen von Wertpapierdepots einordnen. Zwischen 2001 und 2019 war die Anzahl der Aktionäre hierzulande sogar von knapp 13 auf unter 10 Millionen gesunken. Eine echte Trendwende gab es im vergangenen Jahr, denn alleine die Online-Broker verzeichneten rund 1,5 Millionen Neueröffnungen bei den Wertpapierdepots. Hinzu kommen natürlich noch die Banken, die ebenfalls den Handel mit Wertpapieren und demzufolge Depots im Angebot haben.

Nahezu jeder befragte Online-Broker gab im vergangenen Jahr an, dass es bei den Depotneueröffnungen neue Rekorde zu verzeichnen gibt. Dabei sind es aktuell insbesondere jüngere Kunden im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die anscheinend Aktien und andere Wertpapiere für sich entdeckt haben. So vermeldete beispielsweise die Consorsbank für das vergangene Jahr einen Anstieg der jungen Kunden um mehr als 150 Prozent. Diese Entwicklung befeuert die aktuelle Spekulationsblase an den Aktienmärkten. Natürlich eröffnen die meisten Kunden nicht nur ein Wertpapierdepot, sondern wird anschließend durch Kaufaufträge an den Märkten aktiv. 

Fazit: Platzen der Spekulationsblase in 2021 wahrscheinlich

Momentan gibt es einige Zahlen und Daten, die Grund zu der Vermutung geben, dass die Spekulationsblase an den Aktienmärkten noch in diesem Jahr platzen könnte. Das legen zum Beispiel die deutlich gestiegene Differenz von Kauf- und Verkaufsoptionen auf Aktien an der Wall Street oder auch die wesentlich gestiegene Zahl von Depoteröffnungen in 2020 nahe. Dann jedoch werden zahlreiche Anleger zum Teil erhebliche Verluste erleiden. Die volatilen Börsen sind also auch in 2021 ein guter Grund, dass sich Anleger nach geeigneten Investment-Alternativen umsehen sollten, wie zum Beispiel Edelmetallen.