Ein einziger Satz von EZB-Präsident Mario Draghi hat am Donnerstag die gesamte Finanzwelt aufhorchen lassen. Auch Kleinsparer sollten nun die Ohren spitzen, denn was da kommen könnte, werden sie sofort auf dem eigenen Konto sehen. Helikoptergeld sei ein sehr interessantes Konzept, das derzeit in akademischen Zirkeln diskutiert werde, sagte Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank am Donnerstag bei der Vorstellung der aktuellen Geldpolitik seines Instituts. Und fügte hinzu: „Wir werden das beobachten.“ Solchen Aussagen von Mario Draghi werden bewertet wie Beurteilungen im Arbeitszeugnis: Was gesprochen wird, ist längst nicht das, was tatsächlich gesagt wird. Im Falle Draghis tippen Finanzexperten auf einen Ausdruck höchster Verzweiflung: „Unsere Instrumente versagen, jetzt sind wir auch zum Äußersten bereit“. Spätestens jetzt sollten Sparer die Ohren zu spitzen, denn statt Helikoptergeld könnte man auch sagen „Geldregen“: Um die Wirtschaft anzukurbeln überweist die Zentralbank einen Geldbetrag auf das Konto jedes Bürgers – das letzte Mittel, wenn alle anderen Instrumente, Straf-Zinsen und Anleihenkäufe, nicht mehr funktionieren.
Instrumente versagen
Die Logik: Die EZB will die Konjunktur ankurbeln. Wenn ihre Instrumente versagen, überweist man das Geld den Bürgern einfach direkt. Die sollen die Finanzspritze dann gleich wieder ausgeben und so die Wirtschaft unterstützen. Die Idee des Helikoptergelds wird von vielen Finanzexperten als völlig absurd eingeschätzt – ein Hinweis darauf, wie verzweifelt die EZB aktuell um die Konjunktur in der Euro-Zone kämpft. Weder das Anleihenkaufprogramm aus dem vergangenen Jahr noch die Strafzinsen haben die Inflationsrate gesteigert oder die Wirtschaftsprobleme der Mittelmeerstaaten gelöst. Zu den Befürwortern von Helikoptergeld zählen unter anderem der frühere Chef der britischen Finanzaufsicht, Adair Turner und der frühere US-Notenbankchef Ben Bernanke. Neben der direkten Auszahlung an die Bürger gibt es noch einige andere Methoden, um Helikoptergeld zu verteilen: – Steuergutschriften Der Vorschlag von Bernanke: Die Regierung könnte mit dem gedruckten Geld die Steuern senken oder den Bürgern Steuern gutschreiben. So geschehen in der Finanzkrise 2008 in den USA. Damals verteilte die Regierung Steuergutschriften. Die Aktion kostete 150 Milliarden US-Dollar.
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