Geschichte und Zukunft des Geldes im 21. Jahrhundert
„Geld hat man oder man hat es nicht“ – heißt es im Volksmund. Doch immer mehr Menschen haben kein oder kaum Geld und eine immer kleinere Gruppe besitzt den Großteil des Reichtums. 2.325 Menschen (neue Rekordzahl!!) besitzen ein Vermögen von 5,64 Billionen Euro. Das geht aus der 2014 veröffentlichten Studie der UBS Bank in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsinformationsdienst Wealth-X hervor. Egal, wo die Reichen auftauchen, ob in New York, Tokio, London oder Paris – sie haben eins gemeinsam, sie werden immer reicher. Laut UBS-Bericht besitzt im Durchschnitt ein Superreicher 3,1 Milliarden Dollar (2,72 Mrd. EURO).
Ein kurzer Abriss der Geschichte des Geldes
Die ersten Tauschmittel der Welt vor ca. 3.500 Jahren waren kostbare Dinge: seltene weiße Muscheln in China, Salzbarren in Afrika, Kakaobohnen in Südamerika, Walzähne auf den Fidschiinseln und zu flachen Ziegeln gepresster Tee in Russland. „Doch statt solchem Naturgeld setzten sich Münzen durch, da man sie nicht umständlich wiegen und zählen musste“ erklärt Ronny Wagner von Noble Metal Factory. „Als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel nahmen sie so die Eigenschaften von Geld an.“ Erst vor mehr als 800 Jahren (Anno 1276) tauchte in Asien Papiergeld auf, das 400 Jahre später auch Europa eroberte. Lange Zeit galt das Papiergeld als sicheres Tauschmittel. Doch der „schwarze Freitag“ am 25. Oktober 1929 an der New Yorker Börse, die folgende Geldentwertung und die Weltwirtschaftskrise zeigten, dass das gedruckte Geld alles andere als sicher und eher ein Täuschungsmittel sein kann. Als dann im August 1971 die Golddeckung der Welt-Leitwährung US-Dollar aufgehoben wurde, konnten Notenbanken vor allem in Krisenzeiten nach Belieben Geld drucken.
Geld verschwindet nicht, es wird umverteilt
In unserem heutigen Geldsystem ist der Zinseszinseffekt fest verankert. Dieser führt zu einer ständigen Umverteilung des materiellen Wohlstands von Fleißig zu Reich. Dies bewirkt immer stärker werdende soziale Spannungen. Werden diese Spannungen wie zu Beginn des vorigen Jahrhunderts zu groß, entladen sie sich in destruktiven Wellen der Gewalt wie Revolutionen oder Kriegen. Die Geschichte hat das immer wieder bestätigt. Die von hoher sozialer Intelligenz zeugenden Zinsverbote in den großen Weltreligionen mussten Platz machen für den blinden Glauben an den Sinn bzw. Unsinn von Zinsen. Ganze Länder wie die der 3. Welt oder aktuell Griechenland werden durch den Zinseszinseffekt in die Armut oder gar den Abgrund gerissen. „Und schon bald wird man die Wege des Geldes bis ins letzte Detail verfolgen können, während sich die Zentral-Banken nicht mehr die Mühe machen müssen, neue Münzen und Scheine zu drucken“ befürchtet Ronny Wagner von Noble Metal Factory.
5 Thesen zur Zukunft des Geldes
Die fünf Thesen sind Teil der Studie „The Future of Money“ des Online-Bezahldienstes Skrill aus dem Jahr 2012. Insgesamt wurden 1001 Deutsche befragt, was sie aktuell über Bargeld und andere Zahlarten denken und wie sie sich die Zukunft des Geldes vorstellen.
- These 1: Digital statt Münzen. Fast jeder vierte Deutsche (23 Prozent) glaubt laut der Skrill-Studie, dass es 2030 kein Bargeld mehr geben wird.
- These 2: Kluft bei reellem Geldbedarf wird größer. Nach der monatlichen Summe zum Überleben befragt, sind Menschen laut Skrill-Studie aus Mecklenburg-Vorpommern (643 Euro), Bremen (667 Euro) und Thüringen (675 Euro) am genügsamsten. Am meisten benötigen Baden-Württemberger (1127 Euro), Niedersachsen (1076 Euro) und Rheinland-Pfälzer (966 Euro).
- These 3: Digitales Bezahlen nimmt zu. 90 Prozent der Deutschen haben laut Skrill-Studie bereits online eingekauft. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) gibt bereits mehr Geld online aus als im stationären Handel.
- These 4: Handy statt Portemonnaie. Fast ein Drittel (31 Prozent) aller Deutschen hat laut Skrill-Studie bereits per Handy oder Smartphone bezahlt. Gerade unter den Jüngeren nimmt dieser Trend schnell zu.
- These 5: Virtuelle Güter konkurrieren mit Offline-Produkten. Mehr als die Hälfte der befragten Deutschen (54 Prozent) würde bis zu 99 Cent für eine App bezahlen. Mehr als 10 EURO für eine App würde nur noch jeder fünfte Befragte ausgeben. Doch das dürfte sich schnell ändern, wenn Apps zu Statussymbolen wie Markenklamotten werden.
Fazit
Die Welt des Geldes verändert sich stark. Münzen und Scheine verlieren an Relevanz und das digitale Bezahlen nimmt stark zu. „Das Papiergeld basiert auf dem Vertrauen auf die Zentralbanken, doch die Geschichte ist voll von Verrat an diesem Vertrauen“, erklärt Ronny Wagner von Noble Metal Factory. „Deshalb steigt die Bedeutung von Edelmetallen, der ältesten Geldanlage der Welt. Viele Menschen möchten Sie besitzen, da Sie enorm wertbeständig sind. Man kann sie anfassen, besitzen, mitnehmen, jederzeit verkaufen oder einfach an einem sicheren Ort aufbewahren.“ Nur so lässt sich in einer zeit des permanenten Geldverfalls das eigene Vermögen sichern.
„Die Ursachen der Erschütterungen von damals (Finanzkrise 2008) sind nicht behoben, unser Schicksal werden immer schwerere Krisen sein“, schreibt Detlev Schlichter, Ökonom und Autor des Buches „Das Ende des Scheins: Warum auch unser Papiergeldsystem zusammenbricht“. Dass die Leitzinsen in fast allen großen Industrieländern weiter bei null oder nahe null liegen, führt dazu, dass Millionen Sparer jeden Tag Geld verlieren. Zudem steigen die Schulden der Industriestaaten von Jahr zu Jahr an und können nicht mehr getilgt werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Blase platzt. Und es scheint, dass es einer neuen, noch größeren Krise bedarf, um die Zweifel am heutigen Geldsystem mit seinem Zinseszinseffekt in echtes Handeln und Veränderung münden zu lassen.